Wenn Präsidentin der KG Blau-Weiß Neheim beim Gesellschaftsabend oder während der Prunksitzung den neuen Sessionsorden an verdiente Vereinsmitglieder und Gäste verteilt, sind sie froh einen der begehrten Orden bekommen zu haben.
Wer macht aber diese Orden, wer entwirft sie, dass sie immer dem Sessionsmotto entsprechen?
Es ist Christiane Rohe aus Menden, die dem Möppel das freche Aussehen verleiht. Die frühere Industriekauffrau war beim Mendener Unternehmen Kissing GmbH beschäftigt und zeichnete für die Session 2002/2003 zum ersten Mal den Orden mit dem Neheimer Möppel.
Vorher waren es einfache silberne und mattierte Orden. Ein farblich gestalteter Katzenkopf mit dem Sessionsmotto „Feiert ohne Sorgen, der Kater kommt erst Morgen“ folgte 2001/2002 dem mattsilbernen Sessionsorden. Über die Katze kam man zum Neheimer-Maskottchen dem Neheimer Möppel.
Als Vorlage diente eine kleine Keramikfigur. „Die konnte ich aber nicht so übernehmen. Sie sah mir nicht frech und lustig aus. Da habe ich sie etwas karnevalistisch aufgepeppt“, so Rohe. Das ist ihr sehr gut gelungen. „Das bestätigen immer wieder unsere befreundeten Karnevalsvereine und Insider aus den Sammlerkreisen“, verrät Gertrud Franke.
Dabei nannte sie den ganz beliebten Orden aus der Session 2011/2012 zum 75-jährigen Jubiläum. „Das war unser Rathaus-Orden. Das alte Neheimer Rathaus ist darauf zu sehen“, lächelt Franke.
Komisch war, dass sich der Vorstand erst gegen den Orden gesträubt hat. Die Hobbyzeichnerin Rohe schafft es immer wieder dem Möppel das richtige Gesicht zu geben.
Bei jedem ihrer Entwürfe skizziert sie alles freihändig auf Transparentpapier. „Sicherlich muss ich den Radiergummi benutzen. So mancher Strich will dann nicht so gelingen, wie ich es mir schon im Kopf zu Recht gelegt habe“, so Rohe. Für die Session 2008/2009 entschlossen sich Franke und Rohe, dass zum Möppel auch eine Möppelinchen gehört. Sie kam sehr gut an.
Für diese Session hat sich Rohe etwas ganz besonderes einfallen lassen. „Ja, es ein beweglicher Orden“, schwärmt Rohe. Er besteht aus zwei Teilen, einer Grundplatte und einem beweglichen Oberteil.
Er musste ja zum Sessionsmotto passen. „Des Möppels Augen funkeln, wenn Narren fröhlich schunkeln“. Auf dem Orden schunkeln nun die symbolisch die Narren. „Jetzt mussten nur noch die Augen des Möppels funkeln“, so Franke. Das war leider aus technischen Gründen nicht ganz möglich.
Statt der Augen funkelt nun an der Karnevalskappe zwei und an bei Möppelinchens Stirnband ein Strassstein.
Der Orden hat wieder einfache klare Farben. „Sicherlich wären einige Schattierungen gut, um manche besser darzustellen. Das geht bei diesen Orden nicht. Die Farben werden mit einer Spritze per Hand auf den Rohling gespritzt. Dabei sind die Stege wichtig, dass die Farben nicht verlaufen“, erklärt Rohe.
Mit der hellsten Farbe wird begonnen und bei rund 800 Grad eingebrannt.
„Wir von Blau-Weiß hoffen, dass Christiane uns noch lange die Orden entwirft. Sie gibt dem Motto mit dem Orden ein Gesicht und immer das ganz spezielle Sahnehäuptchen“, lobt Franke, die 60-jährige Hobbyzeichnerin.